5. Juli 2022 Unterschächen – Balm – Heidmanegg Hans Richner
Teilnehmer 6 Damen, 2 Herren (inkl. TL)

Bericht von Hans Richner

Hochgefühle hatten die acht Teilnehmer wegen des Wetters wohl nicht auf der Postautofahrt ins Schächental. Zeitweilig dichter Nebel und Regenschauer vor den Fenstern. Die moderne Technik erlaubt es, während der Startkaffepause, einen Blick auf den Regenradar zu richten. Sieht gut aus in einer halben Stunde!
Also wandern wir los bei leichtem Niesel, der bald aufhört, entlang dem viel Wasser führenden Vorder Schächen. Sehenswert sind auf dem Weg zur Alp Äsch die sog. "Niddler". Kleine Hüttchen mit dichtem Moos beschichteten Schindeldächern am bewaldeten Hangfuss. Es sind Naturkühlkeller und der Boden darin hat selbst zu dieser Jahreszeit noch Eis. Kurzer Halt auf der Alp mit dem Rauschen des Stäuber-Wasserfalls. Der sich lichtende Nebel erzeugt eine mystische Stimmung aus dessen Schwaden der Stäuber immer besser sichtbar wird davor die kleinen Alphütten.
Nun folgt der strengere Teil des Aufstiegs durch die Balmwand hinauf zur Unter Balm. Die Bergwiesen zeigen sich in voller Blüte mit dichtem Gelb der Klappertöpfe und vielen Orchideenarten. Selbst eine schneeweisse Alpendistel entdecken wir am Wegrand. Der Talkessel ist erfüllt vom Rauschen der Bäche. Der obere Teil des Weges wird auch durch das Alpvieh begangen wenn sie vom Urnerboden auf die Aussenstäfel ziehen. Das war gerade vor drei Tagen. Der starke Regen hat glücklicherweise ihre Hinterlassenschaft gründlich abgespült. Hohe Stufen bestücken das letzte steile Wegstück unter der Felsbalm. Oben angekommen lassen die Wolken auch schon die ersten Sonnenstrahlen durch.
Mit einer geeigneten Örtlichkeit für den Mittagshalt müssen sich die hungrigen Wanderer noch eine Weile gedulden. Von der Klausenpassstrasse führt unser Weg nur sanft ansteigend an den Alphütten von Vorderrustigen und Chäseren vorbei bis zur Heidmannegg. Auch hier eine wunderbare Alpenflora, die uns entschädigt für den Weitblick hinüber zum Schärhorn. Daselbst finden wir trockene Bänke für die Mittagsrast mit hin und wieder etwas Sonnenschein. Das Alpbeizli ist heute, wohl wegen fehlender Wanderer, geschlossen. Dafür haben wir guenende Alpkühe die gerne an unsern Znünibroten lecken möchten. Wieder zurück bei der Unter Balm geht die Fahrt mit dem Postauto hoch über der Alp Äsch durch die sog. "Liini" in Richtung Urigen und bis Altdorf.